Unraffinierte Bilder
Fotografien von Hannelore Pfeifer in der Galerie "Haus zum Dachs"
... Auf manchen Fotografien fehlt der Zusammenhang zur ehemaligen Funktion des Dargestellten fast gänzlich. Dann ähneln sie monochromer Malerei, die mit abstrakten Formen arbeitet; bei anderen Aufnahmen fühlt man sich an Mondrians Flächenkompositionen in Farbe erinnert. Die Struktur der rauhen Wände wirkt auf dem Fotopapier fast wie eine Aquatinta-Radierung. Hannelore Pfeifer zeigt, wie sie Bilder entdeckt. Es ist gewiss keine neue Sicht, aber es ist eine, die sich auf das Gesehene einlässt und sich mit ihm sehr ausführlich, sehr lange beschäftigt, eine Sicht, die dem Objekt seinen eigenen Ausdruck belässt: die gewöhnliche Ästhetik alltäglichen Gebrauchs.
(Badische Zeitung Freiburg, 4.4.1977)
Draufsichten und Durchblicke
Fotografien von Hannelore Pfeifer im Freiburger Augustinermuseum
... So ergeben sich völlig ungewöhnliche "Ein"-Sichten: Unter dem Verbergenden wird Verborgenes erahnt. Unscharfe Konturen eines welkenden Blattes oder leuchtend roter Gewächshauszöglinge, Tropfen von Kondenswasser an der Innenseite der bedeckenden Folien geben lyrischen Bericht über höchst prosaische Zusammenhänge im Gewächshaus. - Meisterhaft durchkomponierte Bildstudien eines Impressionisten könnte man sehen in einem Gebilde aus Kunststoff und Holz: Eine zur Befestigung verschiedener Folien auf einen nicht erkennbaren Untergrund genagelte Latte "dient" als Horizont - im Vordergrund, mit geschickt verwaschener Schärfentiefe, Gräser, die die Illusion eines bewaldeten Ufers erzeugen; im Mittelfeld besagte Horizontallinie, die Meereswogen und Himmelsweite scheidet. Und inmitten allen "Naturidylls" eine dem babylonischen Turmbau gleichende himmelanstrebende - Plastikfalte ...
( Badische Zeitung Freiburg, 17.7.1985)
Künstler mit der Kamera
Fotoausstellung im Alten Rathaus in Inzlingen
... Zwischen Realität und Irrealität bewegen sich die Fotografien, die Hannelore Pfeifer mit "Transparenz" betitelt. Die Freiburger Fotografin hat sich auf die Themen Verpackung und Spiegelung konzentriert und sieht bei alltäglichen Details hinter die Oberfläche, spürt der Struktur, dem Geheimnis hinter den Dingen nach: Das Sehen, die Suche nach dem Motiv, die Auswahl des Ausschnitts ist für sie primäre Aufgabe, da wird fotografisch nichts verfremdet, im Labor nichts retuschiert. Die abgebildeten Plastikfolien, mit Netzen überspannten Gewächshäuser, abgedeckten Autofenster, verschnürten Strohballen entwickeln einen durchlässigen Materialreiz, eigene Räumlichkeit und Formen. Gegensätze zwischen künstlichen Materialien und Natur werden ebenso herausgearbeitet wie die optischen Irritationen.
(Badische Zeitung Lörrach/Rheinfelden, 18.3.1986)
Das Ungewöhnliche im Unscheinbaren
Zu Hannelore Pfeifers Foto-Ausstellung im "Haus am Kirchplatz" / Eigenwillig herbe Bildpoesie
Hannelore Pfeifer fotografiert weder Themen noch Inhalte im klassischen Sinne, sondern extrahiert Details aus ihrem Umfeld und gibt ihnen eine völlig neue Bildidentität ... Da erscheint ein kleiner Verputzrest auf einem Bruchsteinmauer-Ausschnitt wie ein Rätsel - unbestimmt in Grösse und Substanz, fast wie eine wind- und wetterzerfurchte Klippe. Oder man entdeckt ein Stück sternenübersäten duster-graublauen Nachthimmel und merkt beim nochmaligen Hinsehen, dass das ja gar kein Sternenhimmel ist, sondern nur ein schäbiges Fragment alter Wandfläche mit weissen Farbspritzern. Spätestens bei dieser Erkenntnis wird Hannelore Pfeifers Fotokunst zum Faszinosum. Denn die Ausstellerin zwingt das Publikum auf ihre Weise, von einem flüchtigen Hinblicken zur bewussten Wahrnehmung dessen zu gelangen, dass die Dinge nicht das sind, was sie scheinen ...
(Oberbadisches Volksblatt Lörrach, 16.9.1996)
Erinnerungspassagen
Fotografien von Hannelore Pfeifer in der Galerie Meister H.S.
Wenn es ein Zufall ist, dass ausgerechnet der Zettel mit der Überschrift "Passage" in das Blickfeld der Kamera Hannelore Pfeifers geraten ist, dann ist es ein beziehungsreicher. Denn ihre Fotoarbeiten erinnern tatsächlich an Alltagsentdeckungen, wie sie die Flaneure Franz Hessel und Walter Benjamin, der seine Beobachtungen in Paris ebenso benannt hat, Anfang des 20. Jahrhunderts gemacht haben. Wie ihre beiden literarischen Vorgänger ist auch Hannelore Pfeifer nicht an den pittoresken, sondern vielmehr an den charakteristischen Orten interessiert. Schrottplätze, verlassene Fabriken und eben jene Plakatwand, deren aufgerissene Tapete das Mauerwerk freilegt. Helle Betonsteine sind darunter sichtbar, in die eine schwere Metalltür eingelassen ist. Irgendeine Unterführung vielleicht oder eine alte Häuserwand, sicherlich nichts Spektakuläres, aber auch nichts gänzlich ohne Geschichte. So ist die Kontur der früheren Plakate in die Oberfläche der Wand übergegangen, die nun das nicht mehr Vorhandene als schemenhaftes Traumbild einer Frauendarstellung wiedergibt. Die Passage als Ort der Erinnerung ...
(Kultur-Joker Freiburg, 15.2.2001)
40 Jahre Malagueira - Fotografien seit 1977
von Brigitte Fleck, Roberto Collová, Hannelore Pfeifer
(Plakatfoto: Brigitte Fleck)
União de freguesia da Malagueira
Praça Zeca Alfonso,15 - 7000-379 Évora, Portugal
16. Juni bis 25. November 2017
juni 2012
Kunst-Dialoge am Oberrhein
Malerei und Fotografie
25 Maler - 25 Fotografen
Ausstellung im Tandem mit Eva Rosenstiel, Malerei
Städtische Galerie Stapflehus, Lindenplatz, Weil am Rhein
12. Mai bis 5. August 2012
Sa 15-18 Uhr, So 14-18 Uhr
EVIDENCE OF THINGS SEEEN
REFLEXIONEN
Photographien von Nicola Hanefeld und Hannelore Pfeifer
Business Forum Freiburg
18. Nov. 2011 - 29. Febr. 2012
PERIFERIA
Fotografien aus ÉVORA-MALAGUEIRA
Sprache: englisch
Format: 21 x 28 cm, 36 Seiten
2-farbige-Risographien / Druck: Outer Space Press, Berlin
limitierte Auflage: 33 Stück, nummeriert und signiert www.syntagma-verlag.de
ISBN: 978-3-940548-66-5
CHINESE WALLS
Fotografien aus Beijing und südchinesischen Dörfern
Sprache: deutsch
Format: 16.4 x 20 cm
122 Seiten, 102 farbige Abbildungen www.syntagma-verlag.de
ISBN: 978-3-940548-25-2
AU COCHON ROSE
Fotografien von Hannelore Pfeifer
Format: 14.8 x 14.8 cm
48 Seiten, 43 farbige Abbildungen www.syntagma-verlag.de
ISBN: 978-3-940548-11-5
VAUBAN
WARTESCHLEIFE
Fotografien von Hannelore Pfeifer
Format: 14,8 x 14,8 cm
50 Seiten, 42 Farbfotografien www.syntagma-verlag.de
ISBN 978-3-940548-05-4